Brigitte Reimann und Uwe Johnson - Zwei mutmaßlich ganz unterschiedliche Autorenbiographien in einem Land

Vortrag von Rainer Paasch-Beeck anlässlich des 90. Geburtstages von Brigitte Reimann

Brigitte Reimann wäre im Juli 90 Jahre alt geworden, Uwe Johnson wird im nächsten Juli neunzig. Beide AutorInnen sind jung und viel zu früh gestorben, beide im Februar. Und Reimann und Johnson sind beide in der DDR aufgewachsen und haben schon sehr früh angefangen zu schreiben. Als Schülerin und als Schüler waren beide noch überzeugte Anhänger des jungen sozialistischen Staates. Während die eine – Brigitte Reimann – aber zeitlebens in der DDR geblieben ist, verließ der andere – Uwe Johnson – schon mit 25 Jahren die DDR und ging in den „Westen“.  Der Vortrag möchte zeigen, wie es – vielleicht – dazu gekommen ist und zugleich, wie unterschiedlich und dabei überraschend ähnlich die literarischen Debüts von zwei unangepassten jungen Schriftstellern in der DDR ausgefallen sind. Da im „Jubiläumsjahr“ der Reimann ihr literarischer Erstling „Die Denunziantin“ zum ersten Mal veröffentlich worden ist, ist ein spannender Vergleich mit Johnson Schulroman „Ingrid Babendererde. Reifeprüfung 1953“ möglich.